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Glaubenssätze auflösen – warum sie dich blockieren und wie du sie verändern kannst

Wir alle tragen sie in uns: Glaubenssätze.
Sätze, die uns erklären, wie die Welt funktioniert.
Sätze, die bestimmen, was wir dürfen – und was nicht.
Sätze, die uns schützen – und gleichzeitig blockieren können.

Wir alle tragen sie in uns: Glaubenssätze.
Sätze, die uns erklären, wie die Welt funktioniert.
Sätze, die bestimmen, was wir dürfen – und was nicht.
Sätze, die uns schützen – und gleichzeitig blockieren können.

Oft sind sie so selbstverständlich, dass wir sie gar nicht mehr bewusst wahrnehmen.
Doch sie wirken. Täglich. In unseren Entscheidungen, Beziehungen und Zielen.

Was sind Glaubenssätze überhaupt?

Glaubenssätze sind Überzeugungen, die tief in uns verankert sind.
Viele davon entstehen früh – durch unsere Familie, unsere Kultur, durch Erfahrungen, die uns geprägt haben.

Beispiele für einschränkende Glaubenssätze sind:

  • „Ich bin nicht gut genug.“
  • „Andere sind wichtiger als ich.“
  • „Um geliebt zu werden, muss ich leisten.“
  • „Ich darf keine Fehler machen.“

Solche Überzeugungen schützen uns ursprünglich – sie halfen uns, in schwierigen Situationen zu überleben oder anerkannt zu werden.
Doch im Erwachsenenalter halten sie uns oft klein, abhängig oder unsicher.

Warum es so schwer ist, Glaubenssätze zu verändern

Glaubenssätze sind nicht einfach Gedanken, die wir „umschalten“ können.
Sie sitzen tiefer – im Unbewussten, im Körpergedächtnis, im emotionalen Nervensystem.
Deshalb reicht positives Denken allein nicht.

Ein Glaubenssatz ist wie ein inneres Programm:
Er reagiert automatisch.
Und solange er unbewusst bleibt, lenkt er unser Handeln.

Glaubenssätze auflösen – in 3 Schritten

1. Erkennen

Der erste Schritt ist Bewusstsein.
Frage dich:

  • Welche Sätze höre ich innerlich immer wieder?
  • Wann tauchen sie auf?
  • In welchen Situationen fühle ich mich blockiert?

Oft zeigt sich ein Glaubenssatz in wiederkehrenden Mustern – beruflich, privat oder in Beziehungen.

2. Regulieren

Ein Glaubenssatz lässt sich nicht mit Gewalt „brechen“.
Wichtig ist, das Nervensystem zu beruhigen.
Dazu helfen:

  • Atemübungen
  • Körperarbeit
  • Achtsamkeit und innere Beobachtung

So verlierst du die emotionale Macht des Satzes Schritt für Schritt.

3. Neu ausrichten

Erst wenn du die alte Überzeugung erkennst und regulierst, kannst du sie bewusst durch einen neuen Satz ersetzen.
Das geht in kleinen Schritten:

  • Statt „Ich bin nicht gut genug“ → „Ich darf Fehler machen und lernen.“
  • Statt „Ich muss alles allein schaffen“ → „Ich darf Unterstützung annehmen.“

Es geht nicht darum, dir etwas „vorzulügen“.
Sondern darum, neue, realistische und stärkende Überzeugungen in dir zu verankern.

*Eine persönliche Erfahrung von mir

Einer meiner tiefsten Glaubenssätze lautete lange Zeit:
„Nur wenn ich etwas leiste, werde ich geliebt.“

Dieser Satz hatte mich schon früh geprägt.
Er hat mich angetrieben, fleißig zu sein, erfolgreich, nach außen glänzend.
Und tatsächlich: Leistung brachte Anerkennung.
Doch innerlich spürte ich immer wieder eine Leere – weil echte Nähe und Liebe nicht von dem abhängen, was ich tue, sondern von dem, wer ich bin.

Der Satz schützte mich eine Zeit lang.
Aber er blockierte mich auch:
Ich konnte kaum stillstehen, kaum Pausen machen, kaum einfach ich sein.

Der Wendepunkt kam, als ich begann, diesen Glaubenssatz bewusst zu hinterfragen.
Was wäre, wenn ich geliebt werde, auch wenn ich nichts leiste?
Was wäre, wenn mein Wert nicht an Bedingungen geknüpft ist?

Es war ein Prozess – schrittweise, manchmal schmerzhaft.
Doch nach und nach konnte ich einen neuen Satz für mich verankern:
„Ich bin liebenswert – unabhängig von meiner Leistung.“

Dieser neue Satz hat vieles verändert.
Plötzlich war da mehr Freiheit, mehr Gelassenheit.
Und auch in meinen Beziehungen entstand mehr Echtheit, weil ich nicht mehr dauernd „beweisen“ musste, dass ich genug bin.

Eine Übung für dich

Nimm dir 15 Minuten Zeit, ein Blatt Papier und einen Stift.

  1. Schreibe den Satz auf: „Ich glaube, dass …“
    und vervollständige ihn spontan zehnmal.
    (z. B. „Ich glaube, dass ich nur wertvoll bin, wenn ich viel arbeite.“)
  2. Markiere die Sätze, die sich schwer, eng oder blockierend anfühlen.
    Das sind deine einschränkenden Glaubenssätze.
  3. Schreibe nun daneben: „Und ich entscheide, dass …“
    und formuliere eine neue, stärkende Variante.
    (z. B. „Und ich entscheide, dass mein Wert nicht von meiner Leistung abhängt.“)
  4. Lies diese neuen Sätze laut vor – und spüre, wie sie sich in deinem Körper anfühlen.

👉 Wiederhole diese Übung regelmäßig.
Veränderung geschieht nicht an einem Tag – aber Schritt für Schritt gewinnst du mehr Freiheit.

Die Rolle von THIP

Im THE HUMAN IDENTITY PROCESS widmen wir uns Glaubenssätzen in einer eigenen Stufe.
Du lernst, deine Muster zu erkennen, sie zu regulieren und sie zu drehen – in kleinen, machbaren Schritten.
So entsteht nachhaltige Veränderung.

Denn Glaubenssätze sind kein Schicksal.
Sie sind veränderbar.
Und jeder gelöste Glaubenssatz gibt dir ein Stück mehr Freiheit zurück.

Frag dich heute:
Welcher Glaubenssatz blockiert mich gerade am meisten?
Und: Welcher neue Satz würde mir helfen, freier zu leben?

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